Get in touch

555-555-5555

mymail@mailservice.com

Bewusstsein - Was ist das?

Kristin | Bewusstsein • März 24, 2024

Wie viel Persönlichkeit brauche ich, um jetzt einfach nur hier zu sein?

Ich bezeichne mich zwar selbst als Forscherin über das Bewusstsein, das bedeutet jedoch nicht, dass ich nicht weiß, was Bewusstsein ist und es deswegen erforschen möchte. Das, was ich eigentlich erforsche, ist, wie ich als Bewusstsein in einer Welt voller „Nicht-Bewusstseine“ leben kann. „Nicht-Bewusstsein“ ist natürlich nur ein Kunstwort, ein anderes Wort für Ego oder Persönlichkeit. Da ich den Begriff „Bewusstsein“ oft verwenden werde, möchte ich hier einmal den Begriff, so wie ich ihn verstehe, erklären. Oder vielmehr werde ich versuchen, ihn zu erklären.


Denn zu beschreiben, was Bewusstsein ist, ist mir genau genommen gar nicht möglich. Es ist deswegen so schwer, weil Bewusstsein einfach das ist, was ist. Es ist das, was übrig bleibt, wenn ich meine Gedanken, meine Gefühle, meinen Verstand und meine Persönlichkeit, mein Ego beiseite schiebe. Unter all dem ist noch etwas, und zwar Bewusstsein. Eine Präsenz, die alles wahrnimmt.


Im Allgemeinen halten wir ja unsere Persönlichkeit für das, was wir sind. Wir haben eine starke Persönlichkeit oder eine introvertierte Persönlichkeit. Wir stürzen uns in Selbstfindung und Persönlichkeitsentwicklung. Aber wie viel Persönlichkeit brauchen wir wirklich, um jetzt einfach nur hier zu sein? Vielleicht eine ungewöhnliche Frage, weil uns von klein an beigebracht wurde, was wir sind oder was wir zu sein haben.


Bewusstsein oder Präsenz zu verstehen ist meist ein Problem, denn unser Verstand steht uns dabei im Weg. Genauer gesagt steht uns im Weg, dass wir glauben unser Verstand zu sein. Unser Verstand wurde schon von früh an trainiert und bewegt sich daher hauptsächlich in der Vergangenheit oder in der Zukunft und ist selten im Jetzt. Wenn wir uns mit unserem Verstand in der Vergangenheit oder Zukunft bewegen, dann projizieren wir ständig das Erlernte aus der Vergangenheit auf das, was jetzt ist. Wir beginnen zu bewerten und zu beurteilen, was wir da sehen und erleben. Wir meinen dann zu wissen, was jetzt hier ist. Was wir jedoch nicht sehen, ist, dass sich dies häufig von dem unterscheidet, was tatsächlich jetzt hier ist.

Das hört sich jetzt vielleicht komplizierter an, als es ist. Sicher hilft hier ein einfaches Beispiel: aus einem Tisch, der einfach nur ein Tisch ist, wird durch unseren Verstand ein furchtbar hässlicher Tisch oder ein wunderschöner Tisch. Wir sehen den Tisch nicht als Tisch, sondern wir bewerten ihn positiv oder negativ. Wir bewerten, ob er schön oder hässlich ist. Ganz so, wie wir es seit unserer Kindheit gewohnt sind. Beides hat aber mit dem Tisch an sich, gar nichts zu tun, denn er ist einfach nur eine Platte mit vier Beinen.

Ähnlich verhält es sich mit unserem Bewusstsein. Wir sind zwar Bewusstsein, wir glauben aber, dass wir laut sind oder leise, schön sind oder hässlich, dass wir schlau sind oder dumm, dass wir es drauf haben oder eben nicht. All die Geschichten rund um gut und schlecht, positiv oder negativ, die unsere „Persönlichkeit“ ausmachen. Doch all das hat mit dem, was wir wirklich sind, eigentlich nichts zu tun.
Denn wenn du all das weglässt, bist du trotzdem noch da.

Können wir dann überhaupt all die Geschichten sein? Sind wir wirklich unsere Persönlichkeit? Wir sind es nicht. Wir sind keine Geschichten. Wir sind nicht das, was uns passiert ist. Wir sind nicht das, was wir glauben, was wir sind oder sein müssen. Wir sind nicht das, was andere glauben, was wir sind oder sein müssen.
Wir sind Bewusstsein. Wir sind Präsenz.

Die Präsenz, die ich meine, ist einfach das, was übrig bleibt, wenn wir alles weglassen. Wenn wir die
Vergangenheit und Zukunft weglassen, wenn wir jeden Gedanken weglassen, wenn wir alle Bewertungen und Meinungen weglassen und dann einfach mal schauen, was übrig bleibt.

Und das was da übrig bleibt in Worte zu fassen, ist nicht so einfach, obwohl das immer wieder versucht wurde. Zum Beispiel mit den allseits gebräuchlichen Ausdrücken: (bedingungslose)
Liebe, (innerer) Frieden, (innere) Freiheit.

Während meiner fast zehnjährigen Reise durch den Selbsthilfe-Dschungel habe ich gemerkt, dass diese Wörter oft völlig unterschiedlich gedeutet oder gebraucht werden. Auch in unserer Alltagssprache ist die Bedeutung der Worte oft nicht ganz klar. Übrigens eines von vielen Missverständnissen in unserer Welt, die unterschiedliche Definition von Begrifflichkeiten.

Für andere bedeutet der Begriff „Bewusstsein“ so was wie Nachdenken, besonders aufmerksam sein, und sich bewusste Gedanken über etwas machen. Dies meine ich hier ausdrücklich nicht, wenn ich über Bewusstsein und bewusstes Sein schreibe. Es ist eher das Gegenteil gemeint. Das von mir oft genutzte Wort „Bewusstsein“ ist bei mir einfach
das Sein, grundloses Wohlfühlen, Gedankenfreiheit, Wunder, eben Präsenz oder auch Seele.

Bewusstsein oder Präsenz ist „wahrnehmen was ist“. Das reine Wahrnehmen ohne eine Bewertung darüber, wie das, was ich da gerade sehe, zu sein hat. Oder wie ich meine, dass es ist, statt einfach einmal ohne Bewertung hinzusehen. Wie das mit dem Bewerten genau abläuft, werde ich in einem anderen Artikel noch ausführlicher behandeln. Für den Moment genügt es, zu wissen, dass wir für eine Bewertung immer einen Kontext benötigen, der sich meist auf Vergangenheit oder Zukunft bezieht.

Ich und du, wir alle sind immer im Jetzt.
Es gibt nichts anderes als den jetzigen Moment. Genau jetzt, wo ich diesen Text schreibe und du diesen Text liest, das ist Präsenz. Wir haben nichts anderes als genau diese Präsenz. Sobald du anfängst, das Gelesene zu bewerten, bist du jedoch nicht mehr präsent, nicht mehr im Jetzt.

Falls du jetzt an Eckhart Tolle und sein Buch „Jetzt!“ denkst, das habe ich bisher nicht bis zum Ende gelesen. Steht aber noch auf meiner gedanklichen To-Do-Liste. Weit unten zwar, aber es steht drauf. Ich glaube, irgendetwas stimmt mit seinem Ansatz nicht, ich denke, dieser ist zu spirituell, obwohl viel Wahrheit drin zu stecken scheint. Vielleicht eine Wahrheit, die der Autor selbst noch nicht ganz begriffen hat. Ich kann mich natürlich auch irren, aber dazu später mehr. Diese Sichtweise wird auch noch durch meine gründliche Forschung gehen. Das was ich damals im Selbsthilfe-Dschungel hätte tun sollen, nämlich die Herangehensweisen und Methode zu hinterfragen, möchte ich mit meinen Artikeln nachholen. Und so wird sich auch E.T. (Zufall?) meiner gründlichen Hinterfragung unterziehen müssen. ;-)

Wichtig ist mir zu betonen, dass Bewusstsein, weder Esoterik, Spiritualität oder Religion benötigt. Sondern tatsächlich sogar
reine Logik genügt, um zu erkennen, dass wir Bewusstseins sind und gar nichts anderes sein können als Bewusstsein.

Da wir nichts anderes haben, als den jetzigen Moment, können wir rein logisch gar nicht unser Verstand sein, denn der ist meist nicht im Jetzt, er ist in der Vergangenheit oder in der Zukunft und schickt entsprechende Gedanken und Gefühle. Auf diese Weise wird übrigens jede Art von Stress erzeugt. Das Ding ist, dass wir glauben, eben jener „Verstand“ zu sein. Wir glauben, dass wir dieses „Ding“ sind, welches sich aus unseren Erfahrungen und Erlebnissen zusammensetzt. Was jedoch nicht der Fall ist. Schon auf Grund dieser Gegebenheit, können wir gar nicht unser Verstand sein.
Wir haben einen Verstand und sind Bewusstsein.

Es gibt nichts, außer unserer Präsenz, nur wir glauben meist, dass wir etwas sein können, oder das wir etwas sind, was von diesem Bewusstsein abweicht. Und sobald wir das glauben, beginnen die Probleme. Wenn wir glauben, etwas anderes zu sein, als Präsenz, dann geht es uns oft schlecht. Wir haben von unseren Vorfahren, Eltern, Lehrern, Freunden, Religionsführern, unserem gesamten Umfeld und Kulturkreis beigebracht bekommen, was wir sind oder zu sein haben oder sein sollten oder könnten. All dies weicht jedoch von dem ab, was wir wirklich sind. Das, was uns da beigebracht wurde und zum Teil noch wird, sind schlichtweg nur Bewertungen, von dem, was tatsächlich ist. Es sind Bewertungen darüber, ob etwas gut oder schlecht ist, ob etwas richtig oder falsch ist, ob etwas fehlerhaft ist und verbessert werden muss.

Tatsächlich wurde uns beigebracht, dass wir etwas anderes sein sollen, als wir sind.

Uns wurde beigebracht, etwas anderes zu sein, als Bewusstsein. Wir haben nicht gelernt, unseren Verstand richtig einzusetzen, nämlich als
Werkzeug und nicht als unser Selbstbild. Wir haben nicht gelernt, unsere Emotionen richtig zu deuten, nämlich als Kompass und nicht als unser Selbstbild. Uns wurden hauptsächlich zwei Sichtweisen beigebracht: alles negativ sehen oder alles positiv sehen. Und wenn wir ausnahmsweise mal keine Meinung haben, dann bezeichnen wir das als "neutral". Was wir nicht beigebracht bekommen haben, ist die bewusste Sicht. Eine bewusste Sicht bedeutet, genau hinzusehen, ohne eine Bewertung oder Beurteilung dessen vorzunehmen, was wir da sehen.

Das ist keine Anklage und eine Schuldzuweisung ist sinnlos, denn eine bewusste Sicht kann nur als Bewusstsein weitergegeben werden. Wir begreifen uns jedoch seit vielen tausend Jahren nicht, noch nicht oder nicht mehr als Bewusstsein. Ich weiß nicht, wann oder warum das begonnen hat.

Alles, was wir glauben zu sein, außer der Präsenz, ist eine Mischung aus Geschichten, Glauben, Verwirrung, Bewertungen, Meinungen und Projektionen. All das ergibt ein konstruiertes Selbst-Bild. Eine Illusion.

Jetzt wirst du dich vielleicht fragen, was es für einen Unterschied macht, ob du dich als Präsenz, als Bewusstsein begreifst oder als konstruiertes Selbstbild bzw. als Ego. Schließlich hat jeder ein Ego, eine Persönlichkeit.

Es macht einen riesigen Unterschied, ob wir etwas als Präsenz erleben oder ob wir glauben, das zu sein, was wir erleben. Wir haben alle gelernt, dass wir die
Gedanken sind, die da so kommen und gehen. Und auch dass wir die Emotionen sind, die ebenfalls kommen und gehen. Doch da gibt es etwas, das bereits da ist, bevor Gedanken und Emotionen kommen und was auch noch da ist, wenn die Gedanken und Emotionen wieder weg sind.

Und wenn wir uns einmal zurückerinnern, unsere Gedanken und Gefühle sind stetigen
Veränderungen unterlegen. Wir haben heute ganz andere Meinungen und Wertungen zu verschiedenen Dingen, wie wir sie vor 7 Jahren, 14 Jahren oder mehr gehabt haben. Wie können wir im Ursprung etwas sein, das sich ständig verändert? Wie logisch ist das? Wir vergessen, dass es eine Konstante gibt. Wir vergessen, dass es eine Instanz in uns gibt, die all das wahrgenommen hat. Wir glauben stattdessen, dass wir unsere Biografie sind. Und weil wir das seit unserer Kindheit gelernt und perfektioniert haben, merken wir gar nicht, dass es noch etwas anderes gibt als unser konstruiertes Selbstbild. Und das ständige Aufrechterhalten dieser Illusion kostet eine Menge Energie.

Präsenz ist das, was immer hier ist. Unsere wahre Natur. Um Präsenz zu sein müssen wir nichts tun, nichts lernen, nichts entwickeln, nichts trainieren. Das ist sehr simpel und wenn wir uns ein bisschen Zeit nehmen, dann wird das auch sehr schnell sehr offensichtlich. Da ist nichts, was versteckt ist, es erscheint uns nur so versteckt, weil wir so sehr gewöhnt sind, uns als unser konstruiertes Selbstbild, unser Ego zu verstehen. Weil wir dies tun, sind wir ständig damit beschäftigt Dinge auf das, was ist drauf zu projizieren, statt die Dinge so zu sehen, wie sie sind.

Ein kleiner Spoiler: Vor diesem Hintergrund stellt sich dann die Frage, wie sinnvoll Therapien, vor allem die aufdeckenden Therapien tatsächlich sind, denn es gibt nichts aufzudecken. Was in so einer Therapie aufgedeckt wird, ist das Selbstbild, das Ego, bzw. die Persönlichkeit und all die Geschichten, aus denen das Selbstbild zusammen gebastelt wurde. Doch was spielt das für eine Rolle, wenn wir ohnehin nicht diese Geschichten sind? Was spielt das für eine Rolle, wenn wir in Wahrheit Bewusstsein sind? Welche Rolle spielt es aus einer negativen Geschichte eine positive zu machen? Und genau das versuche ich zu erforschen und schreibe hier darüber.

Zusammenfassung:
Ich unterscheide in meinen Texten ganz bewusst zwischen Bewusstsein & Präsenz und Ego & Persönlichkeit. Bewusstsein ist das, was immer da ist, unser wahres Selbst. Ego ist unser Bild, das wir von uns haben, unser konstruiertes Selbst-Bild. Präsenz ist unsere natürliche Basis und bedeutet grundloses Wohlfühlen. Ego ist unsere Persönlichkeit, das was wir glauben zu sein, unsere konstruierte Basis und braucht für Wohlfühlen und Unwohlfühlen zwingend Gründe. Bewusstsein ist unsere wahre Natur und Ego ist unsere geglaubte Natur.

Bewusstsein ist einfach das, was ist.


von Kristin | Bewusstsein 28 Apr., 2024
Um als Bewusstsein leben und Lebensfreude sein zu können, ist es notwendig, sich einmal das anzuschauen, was dem Leben als Bewusstsein im Wege steht.
von Kristin | Bewusstsein 10 März, 2024
Wirken statt Berufung suchen
von Kristin 23 Feb., 2024
Wahrhaftig. Glücklich. Sein.
Mehr Artikel
Share by: